Meine heutige persönliche Filmkritik:

Star Trek VI: Das unentdeckte Land 
(1991)

Ich liebe ihn! Definitiv in der Riege der allerbesten Star Trek-Filme und auch Nicht-Star Trek-Filme überhaupt! Hier ist die Verlagerung in die Polit-Thriller-Schiene und hin zu etwas mehr militärischem Alltag super gelungen. Ich finde es erstaunlich und sehr bewunderswert, wie praktisch über die gesamte Länge die Spannung aufrechterhalten wird. Der Spannungsbogen ist eigentlich keiner - im positiven Sinn: Er bleibt einfach immer oben. Auch Nicht-Trekkies kann ich diesen Film nur empfehlen, weil er wie erwähnt einfach ein großartiger Polit-Thriller ist. Wer partout kein SciFi sehen will, kann sich einfach vorstellen, es spielt auf einem zeitgenössischen U-Boot oder so. Funktioniert, weil die Story an sich toll geschrieben und inszeniert ist.

 

Zum Schreiben: Die Dialoge gehen toll Schlag auf Schlag und sind angenehm in allen Facetten (Aussage, Formulierung, subtiler Humor). Die Verquickung von Menschensprache, klingonisch und Shakespeare finde ich äußerst gelungen.

 

Zur Inszenierung: Toller Look für die Kulissen, Kostüme und Masken (Oscar-nominiert!), die auch ganz grundsätzlich in der Handlung begründet sind: Die erwähnte Zuwendung zu einem eher militärischen Ablauf auf dem Schiff spiegelt sich wunderbar wieder, beispielsweise in der Lichtgestaltung und den liebevollen Kleinigkeiten in Handlungsabläufen wie Getippse auf den Panels. Dazu ein herrlich düsterer Score von Cliff Eidelman, der die Stimmung perfekt einfängt. Die Kameraarbeit ist toll dezent und mit viel Steadycam-Bewegung. Die Krönung der faszinierend atmosphärischen Gestaltung ist das Sounddesign (ebenfalls Oscar-nominiert!). Das ist wirklich grandios, ebenfalls mit viel sympathischem Firlefanz liebevoll gestaltet. Die melancholischen Anflüge über das Alter, den Ruhestand und Vorurteile empfinde ich einwandfrei gelungen. Dieser Aspekt ist in den vorherigen Star Trek-Filmen ja gerne mal in Schmalz abgedriftet. Inzwischen finde ich es aber aus nostalgischen Gründen schon wieder amüsant.

 

Habe ich schon das Drehbuch erwähnt? Ja ich weiß, aber gerne auch noch zum fünften Mal: Die gesamte Art und Weise wie und was gesprochen wird und wie das innerhalb der Handlung geschieht, gehört zu den besten Trek-Momenten überhaupt.

 

Zum Gesamtfazit kann ich meinen Eingangssatz wiederholen: Definitiv in der Riege der allerbesten Star Trek-Filme und auch Nicht-Star Trek-Filme überhaupt! Prädikat: Empfehlenswert. Mein Lieblingszitat: 'Sie werden Shakespeare erst richtig genießen, wenn Sie ihn im klingonischen Original gelesen haben.'

Sascha Loffl - Filmemacher

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